Was ist Viagra? Wer sich mit dem Thema Potenzprobleme beschäftigt, wird mit Sicherheit irgendwo etwas zu Viagra oder anderen Präparaten zur Potenzsteigerung gehört haben. Die Viagra Inhaltsstoffe unterscheiden sich von denen der vielen Viagra-Generika kaum und sie funktionierende alle nach dem gleichen
Prinzip: Erweiterung der Gefäße, um die Blutzirkulation zu erhöhen und die Erektion zu unterstützen. Wie Viagra richtig angewandt wird und was es beim Viagra Beipackzettel zu achten gilt, zeigen wir.
Schon gewusst?
Viagra Inhaltsstoffe: das ist in der blauen Pille
Die Viagra Definition ist leicht: Präparat zur Unterstützung der Potenz. Um Viagra allerdings von anderen Präparaten zu unterscheiden, geht es um die Inhaltsstoffe. Hauptsächlich besteht die blaue Pille aus Sildenafil Citrat.
Umgangssprachlich ist es auch unter Sildenafil bekannt und wird in der Liste der Viagra Inhaltsstoffe ganz oben aufgeführt. Hinzu kommen weitere Bestandteile. Zu finden sind auf dem Viagra Beipackzettel auch:
- Cellulose
- Kalziumhydrogenphosphat
- Croscarmellose natrium
- Magnesium stearat
- Hypromellose
Weitere Viagra Inhaltsstoffe sind: Titandioxid, Lactose-1-Wasser, Lactose, Triacetin, Indigodisulfonsäure, Aluminiumsalz.
Wie sieht das Potenzmittel aus?
Die blaue, rautenförmige Tablette von Pfizer besitzt auf einer Seite das Logo des Herstellers. Auf der anderen Seite sind die Buchstaben VGR eingraviert, daneben die Dosierung der Pille:
- 25 Milligramm,
- 50 Milligramm oder
- 100 Milligramm.
Das potenzsteigernde Mittel verfügt über eine feste und glatte Oberfläche.
Kaufen Männer mit erektiler Dysfunktion einen Blister, enthält dieser vier Tabletten. Die Verpackung besitzt diverse Sicherheitsmerkmale. Auf der Rückseite der silberfarbenen Aluminiumfolie steht beispielsweise in 23 europäischen Sprachen der Name des Wirkstoffs Sildenafil.
Zusätzlich zeigt sich auf der rückwärtigen Blisterpackung ein Wasserzeichen des Logos von Pfizer (s. auch Pfizer Viagra Merkmale: Viagra Fälschung erkennen).
Am oberen Rand prangen die Chargennummer und das Haltbarkeitsdatum der geschmacksneutralen Viagra-Tabletten.
Bei der Außenverpackung handelt es sich um eine weiße Schachtel aus Pappe mit hellblauen Seiten. Dass es die Originalverpackung ist, beweisen mehrere Merkmale. Zu diesen gehört das Hologramm des Pfizer-Logos. Abhängig davon, wie die Patienten die Packung halten, verändert sich dessen Aussehen.
Weitere Darreichungsformen von Viagra in der Übersicht
Das Originalpräparat erhalten die Käufer in drei Darreichungsformen:
- Tablette,
- Filmtablette und
- Schmelztablette.
Im Handel finden sich weitere Präparate, die Sildenafil enthalten. Obgleich es sich um den von Pfizer stammenden Originalwirkstoff zur Potenzsteigerung handelt, sind die Produkte kein Viagra. Die Patienten kaufen sie als:
Tablette
Nach dem Patentablauf von Viagra strömten mehrere Generika auf den Markt. Sie verfügen über den Wirkstoff Sildenafil, unterscheiden sich vom Original jedoch in der Zusammensetzung und Dosierung. Des Weiteren existieren auf dem Markt Fälschungen.
Unseriöse Anbieter verkaufen sie rezeptfrei und zu verdächtig günstigen Preisen. Suchen die Patienten nach echtem Viagra, achten sie bei der Auswahl auf die Sicherheitsmerkmale des originalen Potenzmittels von Pfizer.
Gel
Das Sildenafil enthaltende Gel verkaufen die Hersteller in kleinen Tütchen. Bei Bedarf drücken die Patienten das zähflüssige Präparat aus der Packung. Die Anbieter verkaufen dieses potenzsteigernde Mittel ohne Rezept im Internet. In Deutschland besitzt es keine Zulassung. Dementsprechend sind Verkauf und Kauf gesetzeswidrig.
Pulver
Pulver mit Sildenafil bieten die Hersteller in unterschiedlichen Verpackungsgrößen im Internet an. Sie werben mit rezeptfreien Präparaten. In Deutschland unterliegen alle Arzneimittel, die Sildenafil enthalten, der Rezeptpflicht. Dies ist unabhängig von der Darreichungsform. Dementsprechend widersprechen Kauf und Verkauf des rezeptfreien Pulvers dem Arzneimittelgesetz.
Creme
Die Sildenafil enthaltende Creme tragen die Patienten auf die Eichel auf. Die Nanopartikel dringen in den Körper ein und unterstützen auf die Weise die Erektion. Diese Handhabung empfehlen die Anbieter. Derzeit liegt in Deutschland keine Zulassung für Viagra als Creme oder Salbe vor.
Spray
Im Internet finden sich Mundsprays, die eine potenzsteigernde Wirkung versprechen. Die Hersteller werben mit Sildenafil als Inhaltsstoff. Teilweise fehlen Angaben zu den enthaltenen Ingredienzien. Dementsprechend existieren keine Informationen zu Neben- und Wechselwirkungen. Die Anbieter verkaufen die Sprays ohne ein Rezept zu verlangen im Internet. Kauf und Verkauf sind illegal.
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Viagra – eine kleine Pille mit großer Geschichte
Das potenzsteigernde Medikament von Pfizer erschien 1998 auf dem Markt. Das Arzneimittel eignet sich für Patienten mit einer erektilen Dysfunktion, genannten Erektionsstörung. Liegt diese vor, besteht für die Betroffenen keine Möglichkeit, eine ausreichende Penissteife während des Geschlechtsakts aufrechtzuerhalten (s. auch Penis wird nicht richtig steif – Gründe, Behandlung und Erfolge).
Sofern das Problem nicht aus einem Nervenschaden – beispielsweise infolge einer Prostataoperation – resultiert, schafft Viagra Abhilfe.
Der PDE-5-Hemmer verbessert die Durchblutung in den Schwellkörpern des Penis. Die Voraussetzung besteht in einer sexuellen Stimulation.
Der enthaltene Wirkstoff Sildenafil führt vorrangig bei fehlerhaftem Gebrauch des Potenzmittels – beispielsweise bei einer Überdosierung – zu gefährlichen Nebenwirkungen (s. auch Nebenwirkungen von Viagra – Wie gefährlich ist Sildenafil?). Um die Patienten zu schützen, unterliegt das potenzsteigernde Mittel der Rezept- und Apothekenpflicht.
Vom Bluthochdruckmedikament zum Potenzmittel
Viagra gehört weltweit zu den am häufigsten verkauften Lifestyle-Medikamenten. Ursprünglich entwickelte Pfizer den Wirkstoff Sildenafil nicht zur Behandlung von Potenzstörungen (weitere Informationen hierzu: Sildenafil: der Hauptwirkstoff in Viagra erklärt). Das Team um die Wissenschaftler Albert Wood und Peter Dunn suchte nach einem Mittel gegen Bluthochdruck und Angina pectoris.
Letzteres bezeichnet ein Engegefühl in der Brust, hervorgerufen durch eine Unterversorgung des Herzmuskels mit Nährstoffen und Sauerstoff. Sildenafil nannte sich in der Entwicklungsphase UK-92480. Es diente zur Entspannung der Blutgefäße. Das Ziel bestand in der Verbesserung der mit Angina pectoris einhergehenden Symptome.
Dieses erfüllte der Wirkstoff nicht. Stattdessen bemerkten die Forscher einen Nebeneffekt in den klinischen Studien. Mehrere männliche Probanden berichteten nach der Einnahme des Wirkstoffs von einer verbesserten Erektionsfähigkeit.
In der Folge sicherte sich Pfizer 1996 das Patent auf Sildenafil gegen Erektionsstörungen. Zwei Jahre später folgten die Umbenennung in Viagra und der Verkauf des Potenzmittels in den USA und Europa.
15 Fakten und 6 Mythen rund um Viagra
Die Funktionsweise von Viagra im Überblick
Leiden Männer unter Erektionsschwierigkeiten, resultieren diese aus einem Ungleichgewicht zweier körpereigenen Substanzen. Bei diesen handelt es sich um cGMP (Guanosinmonophosphat) und PDE-5 (Phosphodiesterase Typ 5).
Das fehlende Gleichgewicht im Organismus verhindert, dass der Betroffene eine Erektion erreicht oder aufrechthält (s. auch Viagra Wirkung: Wie funktioniert Sildenafil? & Viagra (Sildenafil) wirkt bei mir nicht: Was tun?).
Der in Viagra enthaltene Wirkstoff Sildenafil gehört zu den PDE-5-Hemmern. Er verhindert, dass das Enzym die Penissteife frühzeitig unterbricht.
Die Erektion entsteht durch das cyclische Guanosinmonophosphat. Die Substanz ermöglicht die Entspannung der glatten Muskeln im Penisschwellkörper. In der Folge fließt Blut in das männliche Geschlechtsorgan und dieses erigiert. Sobald PDE-5 das cGMP abbaut, klingt die Erektion ab.
Da Viagra die Phosphodiesterase Typ 5 hemmt, steigt das cGMP im Organismus an. Die Penissteife tritt bei den Männern schnell auf und hält lange an. Um das cyclische Guanosinmonophosphat im Körper zu aktivieren, braucht es sexuelle Erregung.
Führt Viagra zur Abhängigkeit?
Nehmen Männer mit Erektionsproblemen gelegentlich Viagra ein, brauchen Sie durch den Arzneistoff Sildenafil keine körperliche Abhängigkeit zu befürchten. Setzen sie das Medikament ab, entstehen keine Entzugserscheinungen.
Der häufige und unkontrollierte Konsum des Potenzmittels geht mit einem erhöhten Risiko einher. Betroffene befällt das Gefühl, ohne Viagra keine ausreichende Erektion zu erreichen. Sie zweifeln an ihrer Fähigkeit, ihre Partner zu befriedigen.
Demzufolge kann die häufige Einnahme von Viagra das sexuelle Selbstbild und das Selbstbewusstsein beeinträchtigen.
Das führt dazu, dass die Männer vermehrt Viagra ohne medizinische Notwendigkeit einnehmen. Ein Teufelskreis beginnt. Um das zu vermeiden, empfiehlt sich vor der Einnahme der blauen Pillen eine Beratung beim Hausarzt oder Urologen.
Fazit:
Die 1998 auf dem Markt erschienene „Potenzpille“ von Pfizer revolutionierte das Sexleben vieler Männer. Der PDE-5-Hemmer hilft gegen die erektile Dysfunktion, indem er die Durchblutung der Schwellkörper im Penis begünstigt. Da Nebenwirkungen auftreten können, handelt es sich um ein rezeptpflichtiges Arzneimittel (s. auch Viagra rezeptfrei: Kann ich Viagra ohne Rezept bestellen?).
- Viagra. Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels). In: Pfizer.de. URL: www.pfizer.de, abgerufen am 1. Juni 2020 (PDF)
- Christopher Lee Colglazier, Paul G Sutej, and Kenneth S O’Rourke: Severe refractory fingertip ulcerations in a patient with scleroderma: successful treatment with sildenafil. In: The Journal of Rheumatology. Band 32, Nr. 12, 2005, S. 2440–2442.
- Amanda Burls, Wendy Clark, Lisa Gold & Sue Simpson: Sildenafil – an oral drug for the treatment of male erectile dysfunction. Herausgeber: Development and Evaluation Committee (DEC) Report for the West Midlands Region produced in collaboration with the Midland Therapeutic Review & Advisory Committee (MTRAC). URL: www.birmingham.ac.uk, abgerufen am 1. Juni 2020 (PDF)
- Viagra 100 mg Filmtabletten. Beipackzettel. In: Apotheken-Umschau.de, Gesundheits-Tipps und Infos zu Medizin, Krankheiten, Therapien, Laborwerten und Medikamenten. URL: www.apotheken-umschau.de, abgerufen am 1. Juni 2020 (PDF)
- Mock K, Zeitelberger A.: Wirkung von Sildenafil (Viagra) auf die Schwellkörperpotentiale alternder Männer. In: Journal für Urologie und
Urogynäkologie 1998; 5 (3) (Ausgabe für Österreich), 21-24. URL: www.kup.at, , abgerufen am 1. Juni 2020 (PDF)