Erektionsstörungen stellen für Männer in der Regel ein schwerwiegendes Problem dar. Schätzungen zufolge, leiden circa 10 Prozent der Männer zwischen 50 und 60 Jahren an einer mehr oder minderen erektilen Dysfunktion (Impotenz). Mit zunehmenden Lebensjahren steigt die Zahl der Betroffenen und selbst bei jungen Männer kommen Erektionsstörungen immer öfter vor. Vorbeugende Maßnahmen könnten das Risiko senken.
Schon gewusst?
Ist es möglich, Impotenz vorzubeugen?
Ja. Durch einen sexuellen Reiz wird im Gehirn ein Signal ausgelöst, das dafür sorgt, vermehrt Blut in die Schwellkörper des Penis zu pumpen. Gleichzeitig wird der Abfluss aus den Schwellkörpern vermindert, sodass sich Blut im Penis staut und ein steifes Glied (Erektion) entsteht.
Mit zunehmendem Alter ab circa 50 Jahren, können sich Bindegewebsfasern bilden, welche für sich Platz in Anspruch nehmen und weniger Raum für einfließendes Blut hinterlassen. In der Folge verringert sich der Blutstau und eine Gliedsteife nimmt ab.
Dies ist als ein normaler Vorgang im Rahmen des Altersprozesses anzusehen, der bei vielen Männern eintritt und Erektionsstörungen auslöst. Dem kann vorgebeugt werden, indem der Blutkreislauf in Schwung gehalten wird und durch verschiedene Präventivmaßnahmen natürliche Alterungsprozesse verlangsamt werden.
In zahlreichen Fällen liegen krankhaft bedingte Ursachen vor, die für eine Erektionsstörung verantwortlich sein können und ebenfalls junge Männer betreffen. Übergewicht und Diabetes mellitus zählen als Beispiele ebenso zu den Risikofaktoren, wie Stress oder Rauchen und Alkohol.
Der Einfluss der Ernährung auf die Potenz
Dass die Ernährung ein wichtiges Element für die körperliche Gesundheit darstellt, ist allgemein bekannt. Verschiedene Inhaltsstoffe fördern die unterschiedlichsten Körperfunktionen und Prozesse, sodass eine intakte Potenz unterstützt wird. Auf der anderen Seite vermindert das Weglassen ungesunder Lebensmittel das Erkrankungsrisiko, wie zum Beispiel von Diabetes mellitus, die in der Folge eine Erektionsstörung auslösen könnte.
Obst, Fisch und Gemüse bieten zahlreiche Inhaltsstoffe, die zu einer gesunden Ernährung beitragen und nicht nur präventiv gegen Erektionsstörungen wirken, sondern ebenso bei bereits bestehender erektiler Dysfunktion für eine Besserung sorgen können.
So erhielten zum Beispiel die Wissenschaftler Robert Furchgott, Louis Ignarro und Ferid Murad den Nobelpreis, weil sie nachweisen konnten, dass Arginin die Blutgefäße erweitern und dementsprechend eine verbesserte Durchblutung herbeiführen kann. In Walnüssen, Hähnchenbrustfilet sowie rohem Lachs ist beispielsweise viel Arginin vorhanden.
Fisch enthält viel Omega-3-Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel optimiert und auf diese Weise Durchblutungsstörungen vorbeugt, die zu einer Erektionsstörung führen können.
Eine ungesunde Ernährung mit ungesunden Fetten und Zucker fördern unter anderem das Übergewicht. Vor allem starkes Übergewicht nimmt früher oder später negativen Einfluss auf die Gesundheit. In vielen Fällen kommt es bei Übergewicht zu Bewegungsmangel, das zusätzlich das Risiko von Erektionsstörungen erhöht.
Zudem wurde in einer amerikanischen Studie der University of East Anglia an 50.000 Männern über einen Zeitraum von mehreren Jahren untersucht, wie sich die Potenz in Verbindung verschiedener Ernährungsweisen entwickelt. Die Testergebnisse zeigten, dass rund zehn Prozent der Männer, die mehrmals in der Woche Lebensmittel mit Flavonoiden zu sich nahmen, seltener von Potenzproblemen betroffen waren, als andere Probanden. Zu finden sind reichlich Flavonoide beispielsweise in Zitronen und Radieschen.
Negativ hingegen wirken sich Koffein sowie regelmäßiger und/oder übermäßiger Alkoholkonsum auf die Erektionsfähigkeit aus.
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Der Einfluss der Psyche auf die Potenz
Die Psyche spielt in vielen Fällen eine bedeutende Rolle bei einer erektilen Dysfunktion und kommt besonders häufig bei jüngeren Männern vor.
Schwaches Selbstbewusstsein
Eine psychische Ursache liegt in einem gestörten Selbstbewusstsein. Hemmungen und Unerfahrenheit sind nur zwei Beispiele, die auf ein mangelndes Selbstbewusstsein deuten und durch das im Gehirn Blockaden auslösen können. Bei diesen Blockaden kommt es zu einer Störung der Botenstoffe/Signalübertragung, aufgrund dessen der intakte Körper einen erhöhten Blutfluss in die Schwellkörper für eine Erektion veranlasst.
Liegen die Ursachen im organischen Bereich, löst eine Potenzstörung vielfach Ängste oder Wut aus, weil sie sich in ihrer Männlichkeit angegriffen fühlen. Dies kann ebenfalls den Signaltransport stören und für Erektionsprobleme sorgen, selbst wenn organische Ursachen längst erfolgreich behandelt wurden. Die Erfahrungen, keine zufriedenstellende Erektion zu bekommen, können lange die Psyche beschäftigen.
Unterstützung bekommen Betroffene bei professionellen Sexualberatern. Oftmals hilft aber bereits das Gespräch mit dem Partner. In vielen Fällen führt Verständnis und die Offenheit zur Lösung der Blockade und lassen sie vielfach gar nicht erst entstehen.
Psychische Erkrankungen
Einige psychische Krankheiten können Einfluss auf die Erektionsfähigkeit nehmen. Eine gestörte Reizwahrnehmung sexueller Stimulationen und Störungen im Hirnstoffwechsel, die vor allem die Hormone Testosteron (wichtiges Sexualhormon), Dopamin (für den Antrieb) und Serotonin (Glückshormon) negativ beeinflussen, sind vielfach mitverantwortlich für erektile Dysfunktionen.
Funktionsstörungen des Hirnstoffwechsels können zum Beispiel ausgelöst werden durch:
- Depressionen
- Schizophrenie
- Suchtkrankheiten durch beispielsweise Drogen
Um einer Erektionsstörung aufgrund psychischer Erkrankungen vorzubeugen, ist eine Stabilisierung der Psyche unabdingbar.
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Stress
Stress kann körperlich und seelisch vorkommen. Psychisch hat Stress viele Formen unterschiedlicher Herkunft und beruht nicht ausschließlich auf zeitlichen oder leistungsbezogenen Druck. Dazu führen können zudem mentale Situationen/Erlebnisse, wie zum Beispiel:
- Probleme mit dem Partner
- Erlebter sexueller Missbrau
- Angstgefühle vor einer Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheiten
- Abneigung gegen sexuelle Vorlieben/Praktiken des Partners
Wenn Stress nicht zu vermeiden ist, können spezielle Kurse zur Stressbewältigung und Entspannungsübungen, wie beispielsweise Yoga, vorbeugend gegen Erektionsstörungen wirken.
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Bewegung und Sport - gut für die Potenz
Bewegung ist gesund, fördert die Durchblutung, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und hält länger jung. Diese positiven Eigenschaften lassen sich direkt mit Erektionsstörungen verbinden. Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck sowie stark voranschreitender Alterungsprozess in späteren Lebensjahren, erhöhen das Risiko, eine Erektionsstörung zu erleiden.
Laut deutscher Sportmediziner kann mit Bewegung beziehungsweise 30 Minuten Sport oder intensiver Bewegung am Tag, einem Erektionsverlust vorbeugen. Dabei beziehen sie sich auf folgende Fakten:
- Bewegung sorgt für eine Verringerung von Arterienverkalkungen, welche den Blutfluss in die Schwellkörper hemmen können
- Regelmäßige Bewegung und insbesondere sportliche Aktivitäten, regen die Hormonausschüttung an, sodass vermehrt männliche Sexualhormone produziert werden, die eine Erektion begünstigen
- Durch Bewegung und Sport wird vermehrt Serotonin (Glückshormon) ausgeschüttet, das für mehr Zufriedenheit sorgt und viele negative psychische Einflüsse minimiert
- Der Penis wird bei Bewegung besser durchblutet, was vor allem im Alter weniger Bindegewebsfasern in den Schwellkörpern entwickeln lässt, die zu Erektionsstörungen führen können. Zudem fördert eine verbesserte Durchblutung die Gewebeelastizität und optimiert die Sauerstoff- sowie Nährstoffversorgung der Muskulatur in den Genitalien.
Als besonders vorteilhaft zur Prävention von Erektionsstörungen, werden vor allem Ausdauersportarten wie zum Beispiel Schwimmen und Joggen beurteilt. Effektiv wirkt zudem ein gezieltes Beckentraining Erektionsstörungen entgegen. Hierbei wird die Beckenmuskulatur trainiert, die für eine gut funktionierende Erektion von großer Bedeutung ist.
Eine Beckenübung kann wie folgt aussehen:
- Auf den Rücken legen und Beine anwinkeln
- Eine Hand auf den Bauch legen, die andere unter das Gesäß schieben
- Intensiv und nur durch die Nase einatmen
- Durch die Wölbung des Bauches sollte an der Wirbelsäule ein Hohlkreuz entstehen
- Circa zehn Sekunden in dieser Stellung bleiben
- Es kommt zu einer Entspannung der Beckenmuskulatur
- Ausatmen
- Beim Ausatmen den Rücken so weit wie möglich flach auf den Boden drücken
- Gesäß- und Bauchmuskulatur bleiben dabei entspannt
- Circa zehn Sekunden die Stellung beibehalten
- Übung 30 Minuten lang wiederholen
- Täglich trainieren
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Use it or lose it
„Nutze es, oder verliere es“ – damit ist der Penis gemeint, der zum Geschlechtsverkehr benutzt werden soll, wenn seine Funktion erhalten bleiben und Erektionsstörungen vorgebeugt werden möchte. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Seite „Penis wird nicht richtig steif – Gründe, Behandlung und Erfolge„.
Diese Aussage beruht unter anderem auf der Tatsache, dass durch regelmäßige Erektionen und vermehrte Blutflüsse in die Schwellkörper, die Entstehung von Bindegewebsfasern deutlich verringern kann, durch die das Innenvolumen der Schwellkörper für einen Blutstau verkleinert würde.
Zudem unterstützt eine regelmäßige Erektion die Muskelelastizität sowie die -funktion, die maßgeblich daran beteiligt ist, dass das Blut überhaupt in die Schwellkörper fließen kann.
Quellen:
- Dr. Med. Roland Mühlbauer: Was Männer vor Impotenz schützt. In: Apotheken Umschau, Gesundheits-Tipps und Infos zu Medizin, Krankheiten, Therapien, Laborwerten und Medikamenten. Herausgeber: Wort und Bild Verlag. URL: www.apotheken-umschau.de, abgerufen am 11. Juni 2018.
- Sommer F, Graf C. Sports meets Medicine – Urologie und Sport – Lifestyle, Sexualität, Onkologie und Sport. Herausgeber: Cuvillier-Verlag, Göttingen, 2002.
- Erektile Dysfunktion: Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. In: Deutsches Ärzteblatt: Aktuelles aus der Gesundheitspolitik und Medizin. Herausgeber: Deutscher Ärzteverlag GmbH. URL: aerzteblatt.de, abgerufen am 11. Juni 2018.
- Sommer F.: Prävention der erektilen Dysfunktion durch gezieltes körperliches Training. Herausgeber: Krause & Pachernegg GmbH, Verlag für Medizin und Wirtschaft. URL: kup.at, abgerufen am 11. Juni 2018.
- Porst H.: Erektile Impotenz. Ätiologie, Diagnostik, Therapie. Herausgeber: Enke-Verlag, Stuttgart, 1987.